Samstag, 11. Oktober 2008

Mal wieder was von mir...!

Nun finde ich mal wieder ein paar Minuten um was zu schreiben. Das sagt eigentlich schon alles. Es ist nicht wirklich Stress aber viel zu tun ist auf jeden Fall. Die Arbeit strengt sehr an, weil es nicht zu letzt sehr viel Konzentration erfordert, trotz der Sprachbarriere mit den Schülern mit Behinderung zu kommunizieren. Am ersten Tag war es sehr, sehr schwer, doch Tag für Tag merkt man sich wer gerne über welches Thema redet. Und wenn man das weiß, dann klappt es schon viel besser. Oft stellen sie täglich die selben Fragen und sind auch jedesmal mit den selben Antworten zufrieden. So kann man step by step die Gespräche erweitern, sofern das mit dem bestimmten Schüler möglich ist. Die Mitarbeiter sind supernett… wenn auch manchmal ein bisschen faul oder ängstlich sich der englischen Sprache zu bedienen. Aber das tut meinem Hebräisch vielleicht auch gar nicht so ungut, wenn ich mich ein bisschen mit ihm durchbeißen muss. Meine älteren Damen, Frau Geiger und Frau Krauss, die ich regelmäßig besuche habe ich noch nicht vollständig kennengelernt. Heißt: Frau Geiger schon, Frau Krauss nicht. Dieser Teil meiner Woche wird mir auf jeden Fall großen Spaß bereiten. Frau Geiger ist eine 94-jährige Powerfrau! Also wenn ich mal so alt werden sollte, kann ich mir nur wünschen, noch so fit zu sein. Bei ihr wird meine Hauptaufgabe das Vorlesen sein. Frau Geiger Kann nur unter großer Anstrengung selber lesen und das tut sie meistens schon morgens bei der Zeitung. Eine sehr interessante Aufgabe. Gelesen werden viele Briefe, alte wie neue, Bücher über Israel und englische Romane. Selten ist da wohl ein Buch in der deutschen Sprache dabei. Fast nur englisch. Tut also auch meinem Englisch gut. Reden tun wir untereinander auf Deutsch. Wenn ihr ein Wort nicht einfällt, bedient sie sich dem Englischen, welches durch ihr Leserepertoire stärker ist als ihr Deutsch, obwohl sie bis zu ihrem 18 Lebensjahr in Berlin lebte. Soviel zu Frau Geiger. Auf Frau Krauss darf ich weiterhin gespannt sein. Wahrscheinlich und so hoffe ich auch, kommt es Dienstag zu einem ersten Treffen mit ihr. Wohnen tue ich jetzt in einer WG. Beit Lehem Road (oder Bethlehemstraße) 135 in Jerusalem (Talpyot). Eine vierer WG mit Emilie Körber, Marco Murch und Teo Klug. Die Wohnung und Konstellation ist bis jetzt super. Wir haben schon ein bisschen gestrichen und Kleinigkeiten in der Wohnung repariert, was sie noch schöner macht, als sie eh schon ist :D . Mein Zimmer ist nahezu schon fertig eingerichtet. Habe mir auf dem Arabischen Markt in der Altstadt einen Wandteppich gekauft, der die anfangs sehr kalt und steril wirkenden Wände zumindest Teilweise wohnlicher werden lässt. Und für den Rest werde ich die auf Grund von Sukot (Laubhüttenfest) entstehenden freien Tage nutzen, um zu streichen. Ich hoffe dass bei Euch auch alles in Ordnung ist und verabschiede mich hiermit.

Werde mich schon bald wieder mit Photos von Arbeit Wohnung und Mitbewohnern melden.

Bis dann
Euer Julius

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